Stempel selber machen

Stempel sind nicht nur spaßig in der Anwendung, sondern auch in der Herstellung. Um selbst Stempel zu machen, braucht es keine teuren Geräte. Heute zeige ich dir, wie ich einen Ruhrpott Stempel für den Papeterie Shop selber mache.

Inhaltsverzeichnis

So sieht die Karte aus
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Warum Stempel selber machen?

Stempel gibt es in jeder Form und in vielen Materialien (Moosgummi, Gummi, Linol, Silikon etc). Auf Amazon findest du sogar ganze Sets für einen günstigen Preis. Warum also sollte man überhaupt einen Stempel selber machen?

Ganz einfach: Es gibt Motive, die es so nicht zu kaufen gibt. Und in meinem Fall ist es auch noch so, dass ich meine Motive gewerblich nutzen möchte.

Was viele nicht bedenken: Die Motive, die du so kaufen kannst, sind Designs von anderen Künstlern. Nicht jeder erlaubt, dass du ihre Designs gewerblich nutzt.

Ein Tipp: Wenn du wissen möchtest, ob es legal ist, deine Kreationen mit gekauften Stempel zu verkaufen, dann such auf der Herstellerseite nach einer sogenannten „Angel Policy“. Dort sind die Nutzungsrechte näher erläutert.

Stellst du deine Stempel selbst her, liegen die Rechte bei dir und du bist freier in der Entscheidung, wie du sie verwenden möchtest (z.B. als Karte, Briefumschlag etc.)

Materialen für Stempel machen

Die günstigste und zugleich auch die anfängerfreundlichste Variante ist das Stempel selber machen mit Radiergummis. Die am häufig genutzten Stempel bestehen aus Gummi und Radiergummi hat eine ähnliche Oberfläche / Eigenschaft. Nutze am besten Radiergummis, die nicht leicht bröckeln. Gute Erfahrungen habe ich mit den Radiergummis aus Action gemacht.

Für Schnitzen gibt es spezielle Schneidwerkzeuge, die auch für den Linoldruck genutzt werden. Da ich hauptsächlich Gummi bearbeite, reicht für meine Zwecke das günstige ESDEE Schnitzwerkzeug (Affiliate Links*) aus. Es wird mit etwa 10 Klingen in verschiedenen Größen und Formen geliefert und deckt vieles ab. Meistens nutze ich diese Schnitzwerkzeuge, um große Flächen zu bearbeiten.

Für kleine Details nutze ich allerdings ein Messer. Du kannst dafür auch ein Teppichmesser nehmen. Mit meinem Bastelmesser habe ich fast alle Stempel problemlos schneiden können.

Dann brauchst du noch ein Rakel oder etwas ähnliches, um deine Zeichnung auf das Radiergummi zu transferieren.

Stempel selber machen – Schritt für Schritt

  1. Zeichnung anfertigen – Am besten nutzt du dafür einen B Bleistift, damit du die Zeichnung gut sichtbar transferieren kannst. Das Graphit bleibt an gummiartigen Oberflächen gut hängen. Übrigens kannst du auch direkt auf das Radiergummi zeichnen. Bedenke hier nur, dass dein Bild gespiegelt gedruckt wird. Wichtig ist dies vor allem, wenn du Wörter schnitzen möchtest
  2. Zeichnung ausschneiden – Lege die Zeichnung so auf das Radiergummi, dass es auf die zu druckende Fläche liegt
  3. Zeichnung andrücken – Zeichnung gut festhalten und es mit einem Rakel oder einem Falzbein gut andrücken. Halte eine Ecke fest und heb das Papier vorsichtig an. So kannst du gucken, ob dein ganzes Design übertragen wurde. Fehlen einige Stellen kannst du den Vorgang wiederholen oder einfach nachzeichnen
  4. Hochdruck Flächen – Spätestens jetzt musst du dich entscheiden, wie das Design später aussehen soll. Denn das Stempel schnitzen gehört zum Hochdruck und das bedeutet, nur die Flächen, die hervorstehen, werden später eingefärbt. Wenn die Fläche also eingefärbt werden soll, darfst du sie nicht wegschneiden. Tipp: Alle Flächen, die später gefärbt werden sollen, kannst du mit dem Bleistift schraffieren. Diese Flächen ignorierst du beim Schnitzen einfach
  5. Stempel schnitzen – Jeder geht dabei anders vor, aber ich arbeite mich gern von kleinen zu großen Flächen vor. Dabei schneidest du immer weg vom Design, um es zu schützen. Auch immer darauf achten, dass du weg von deinem Körper schnitzt
  6. Testdrucke machen – Ist vieles schon geschnitzt, färbe ich den Stempel ein, um einen Testdruck zu machen. So siehst du, wo du noch nachbessern musst. In meinem Fall habe ich gesehen, dass eine Seite der Grubenlampe dicker war als die andere Seite
  7. Stempel nachbessern – Hier kommen die Schnitzwerkzeuge zum Einsatz. Mit der flachen Klinge bearbeite ich die großen Flächen und gleiche Unebenheiten aus

Fazit – Übung macht den Meister

Stempel selber machen ist gar nicht so schwer und braucht, wie jedes andere Handwerk auch, ein wenig Übung. Jetzt kannst du mit deinem Stempel flexibel alles machen, was du möchtest. Und so sieht das Endergebnis aus.

Hoffe, du hast Inspiration gefunden.

15. Juni 2023 – Christina von Papeterie Online Shop aus Bochum

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